Medien - Atelier Gummersbach

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Ursula Mechthild Gummersbach
Eine Frau, geboren 1954, mit komprimierten Erbanlagen aus der Kunstgeschichte, stammt sie mütterlicherseits doch aus der
Künstlerfamilie Rudolf Wetzel, oberschwäbischer Maler (1921 – 1990) und dem Bildhauer Adolf von Hildebrand aus München (1847 – 1921).
Nach ihrem Leben als Hausfrau und Mutter einer Tochter entdeckt sie ihre künstlerische Seite und beginnt zu experimentieren.
Gestalterisches Arbeiten mit Pappmaché, Ton und Beton führen zu erstaunlichen Ergebnissen.
Ein Galerist aus Bern entdeckt sie und stellt ihre Arbeiten auf der Kunstmesse „Kunst Zürich 15“ aus.
Männerwelten nennt sie ihre Arbeiten. Aber was für Männer!
Aus dem Erstaunen kommt man nicht mehr raus. Wie kann eine Künstlerin ohne akademische Ausbildung, also eine Autodidaktin, solch ausdrucksstarke Skulpturen schaffen?
Wie mit Röntgenaugen erfasst sie unsere maskulinen Schwächen und Empfindsamkeiten. Stellt uns dar und stellt uns bloß.
Fantastisch ist ihre Kunst – und erstaunlich ihre handwerklichen Fähigkeiten zur Oberflächengestaltung ihrer Männerwelten.
Sie probiert sich aus, entwickelt sich und wird von Arbeit zu Arbeit zusehends stärker in der Ausdruckskraft.
Einzeln betrachtet, ist jede der Figuren ein Erlebnis.
Komprimiert, als Gruppen zusammengestellt, ist man von der rührenden Aussagefähigkeit der Arbeiten überwältigt.
Als wäre das nicht schon genug, beginnt Ursula Mechthild Gummersbach auch noch die Kunst des Linolschnitts auszuüben.
Die Ergebnisse sind den Männerwelten adäquat, also hervorragend.
Die Arbeiten von Ursula Mechthild Gummersbach muss man gesehen haben!
Klaus Urban (Autor und Gestalter)
Die Welt am Draht
oder einfach "Klick" aufs Bild:
Michael Klant
Männer aus Papiermaché
Ursula Gummersbachs filigrane Figuren aus dem Feuilleton
Die Figuren von Ursula Gummersbach berühren auf den ersten Blick. Dies liegt nicht nur daran, dass
sie in der Regel unterlebensgroß sind und den Betrachtenden ein Gefühl der physischen
Überlegenheit vermitteln. Es liegt auch an der fein modellierten Oberfläche. Diese fällt jedoch, selbst
bei den Gesichtern, nicht glatt aus, sondern weist eine gewisse Rauheit auf – Zeichen von
Lebendigkeit und zugleich Verletzlichkeit. Ein leichtes Vibrieren liegt in der Mimik, wie wenn sich die
innere Gefühlswelt, trotz einer oft strengen, frontal ausgerichteten Körperhaltung, nach außen nicht
verbergen ließe.
In ihrem Menschenbild rufen Ursula Gummersbachs Plastiken entfernt Assoziationen an die Arbeiten
von Alberto Giacometti wach, dessen existenzialistische Figuren jedoch eine stärker zerklüftete
Oberfläche aufweisen. Darin scheinen diese eher einer männlichen Herangehensweise zu
entsprechen, während Ursula Gummersbachs filigrane Figuren Vorstellungen von weiblicher
Sensibilität gerecht zu werden scheinen, keinesfalls jedoch, wie so häufig, als Selbstbespiegelung:
Im figürlichen Universum der Künstlerin leben fast ausschließlich männliche Gestalten!
Der sensible Umgang zeigt sich auch in der Materialwahl, ein Alleinstellungsmerkmal von Ursula
Gummersbach. Dies ist in einem Kunstbetrieb, der Individualität und Eigenständigkeit fordert, nicht
hoch genug einzuschätzen. Die Körper sind nämlich aus fein gemixtem Papiermaché geformt,
vorzugsweise aus den Feuilleton-Teilen von Zeitungen und Zeitschriften. Männer aus Papiermaché!
Manche mit Koffern in der Hand und doch nicht auf dem Sprung, andere im Schutz der Gruppe.
Seltener: ein männlich-weibliches Paar.
Während die Gesichter meist ungefasst bleiben und somit die zerfaserten geistreichen Texte von
Kunstkritiken und Theaterbesprechungen in einem schönen mittleren Grau zu ihrer neuen Form
finden, bemalt die Künstlerin die Kleidung mit Rost- oder Grünspansubstanzen. Diese korrodieren
oder oxidieren auf der Oberfläche und besitzen eine manchmal grünlich-morbide, stellenweise
metallisch anmutende Farbigkeit. So setzt Ursula Gummersbach ihre Beobachtungen von Menschen
mit all ihren Widersprüchen ebenso kritisch wie humorvoll in Szene und lässt Männer ganz sich selbst
sein.
Prof. Dr. Michael Klant PH Freiburg
Figuren aus Papiermaché
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Mein Atelier als Schauplatz für Kunst-Unterricht…
Film: Michael Klant
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